Gestern Abend fanden wieder im ganzen Allgäu die Funkenfeuer statt. Ein toller Brauch hier in der Gegend, aber warum zündet man diese Feuer an? Der LiA-Club erzählt es euch.
Das Feuer der Freude - Nach einem alten Brauch werden im Allgäu, sowie in Oberschwaben und am Bodensee, im Schwarzwald und in der Schweiz am Abend des ersten Fastensonntags (Sonntag nach Aschermittwoch) Feuer entzündet, in froher Erwartung des Frühlings. Früher hatten die Menschen kein elektrisches Licht und so konnten sie die hellere, wärmere Jahreszeit kaum noch erwarten.
Der Ursprung ist nicht ganz klar. Die wissenschaftliche Volkskunde stellt Bezüge zur schwäbisch-alemannischen Fastnacht und damit zum christlichen Jahreslauf her. Das könnte auch das Verbrennen einer Hexenpuppe erklären. Allerdings könnte das Verbrennen einer Hexe auch auf die mittelalterliche Hexenverbrennung zurückgeführt werden.
Es werden große Haufen, in manchen Regionen im Allgäu auch richtige Türme aus Paletten, Brettern, Reisig und alten Christbäumen geschaffen, auf die oben an einer Stange eine Hexe aus Stroh angebracht wird.
Unter dem Einfluss des Christentums sah man in der Hexe die Verkörperung des Judas, der Jesus verraten hatte.
Früher war man davon überzeugt, dass ein Jahr umso fruchtbarer wird, je höhe die Flammen lodern. Die Asche des Funkenfeuers wurde auf den Feldern verteilt.
Quelle: "Feste und Bräuche in Bayern im Jahresverlauf"Albert Bichler, Verlag: J.BERG